Anlagenüberwachung

In einem Steuergerät einer Lichtsignalanlage sind eine Reihe von technischen Überwachungseinrichtungen notwendig, die die Signalanlage im Fehlerfall abschalten, um eventuell auftretende gefährliche Signalisierungszustände zu vermeiden.

Aufgaben der Überwachungseinrichtungen Verhalten im Fehlerfall
Technische Realisierung Erhöhung der Betriebssicherheit einer LSA

 

 

Verhalten im Fehlerfall

Die Signalsicherung ergreift in einem Fehlerfall je nach Baujahr des Steuergerätes und dem vorkommenden Fehler verschiedene Maßnahmen.

 

Übersicht

1. Komplette Abschaltung der Anlage
2. Betrieb mit Einschränkungen
3. Verhalten bei Detektorstörung
4. Ausfallmeldung senden

 

 


 

1. Komplette Abschaltung der Anlage

In einem Fehlerfall (Rotlampenausfall, Signalbildfehler usw.) schaltet die Signalsicherung die Anlage meistens auf Blinkbetrieb, bei schwerwiegenden Fehlern (Fehler im Steuergerät oder der Hardware) kann die Anlage auch komplett abgeschaltet werden. Die Abschaltung erfolgt dabei in der Regel sofort und so schnell, dass Verkehrsteilnehmer nichts von einer Fehlsignalisierung bemerken. Es gibt auch Möglichkeiten, dass bei einem Lampenfehler die Anlage über verkehrssichere Signalisierungszustände (vergleichbar mit einem Ausschaltprogramm) ausschaltet, weil es evtl. sicherer ist als direkt abzuschalten. 

Bei weniger schwerwiegenden Fehlern (Lampenausfall etc.): 

Anlage schaltet auf Blinkbetrieb

Bei schwerwiegenden Fehlern (Hardwarefehler etc.): 

Anlage schaltet komplett ab

 

 

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2. Betrieb mit Einschränkungen

Es kann vorkommen, dass es bei Auftreten eines Fehlers sicherer ist, die Signalanlage mit Einschränkungen weiter zu betreiben, als sie komplett abzuschalten. Als Beispiel wäre hier ein Steuergerät zu nennen, das zwei Signalanlagen (z. B. an benachbarten Knotenpunkten) steuert. Fällt an einem Signalgeber eine Rotlampe aus, dann wird nur die Signalanlage des entsprechenden Teilknotens, nicht aber die gesamte Anlage abgeschaltet. 

Normalbetrieb: Ein Steuergerät steuert die koordinierten Signalanlagen an zwei nebeneinander liegenden T-Abzweigen (Teilknoten). Fällt an einem Teilknoten eine Rotlampe aus, dann schaltet das Steuergerät nur die für diesen Knoten zuständigen Signale ab (im Bild rechts, die Signale des linken Knotens schalten mit angepasstem Signalprogramm weiter).

 

 

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3. Verhalten bei Detektorstörung

Sollte an einer Signalanlage ein Verkehrsdetektor einen Defekt aufweisen, dann werden programmtechnische Maßnahmen ergriffen, um den Verkehrsfluss am Knotenpunkt aufrecht zu erhalten. Bei solchen Fehlern kann es bei entsprechenden Signalprogrammen vorkommen, dass die Freigabephasen für die jeweilige Zufahrt übersprungen werden, da die Signalanlage dort kein Fahrzeug erkennen kann.

Um solche Fehler zu vermeiden, werden vom Programm automatisch folgende Maßnahmen ergriffen:

Ein Detektorfehler kann durch die Hardware (z. B. bei Kabelbruch), oder durch Plausibilitätsprüfungen (Sensor gibt immer Signal etc.) erkannt werden.

Wird ein solcher Fehler festgestellt, dann wird ein Detektor-Ersatzwert vergeben, mit dem das Signalprogramm dann arbeitet (z. B. Anmeldung 30sec nach Rotbeginn). Dieser Wert kann fest vorgegeben sein, es kann aber auch z. B. der letzte gemessene Wert verwendet werden.

Die Überbrückung mit dieser Methode wird allerdings nur für eine bestimmte Zeit vorgenommen. Wird der Detektor während dieser Zeit wieder funktionstüchtig, dann wird sofort wieder der reale Wert zur Verarbeitung ins Programm weitergereicht. 

Bleibt der Detektor allerdings defekt, dann schaltet das Steuergerät auf ein verkehrsunabhängiges Festzeitsignalprogramm um. In dieser Betriebsart werden keine Sensoren mehr abgefragt. Es können je nach Tageszeit mit einer Schaltuhr auch verschiedene Festzeitsignalprogramme angewählt werden (Schwachlast-, Spitzenlastprogramm usw.). 

Der defekte Detektor wird während dieser Betriebsart weiter überwacht. Nimmt er seinen Betrieb wieder ordnungsgemäß auf, dann schaltet die Anlage wieder um auf das verkehrsabhängige Signalprogramm.

Ist die Signalanlage an eine Verkehrsleitzentrale angeschlossen, dann wird eine entsprechende Meldung abgeschickt, die das Personal in der Zentrale über den Defekt unterrichtet.

 

 

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4. Ausfallmeldung senden

Um im Fehlerfall schnellstmöglich einzugreifen zu können, müssen diese dem Wartungspersonal mitgeteilt werden. Das kann auf verschiedene Wege geschehen:

Ist die Signalanlage an eine Verkehrsleitzentrale angeschlossen, dann wird im Fehlerfall eine Meldung abgeschickt. Diese erscheint auf einem entsprechenden Überwachungsmonitor in der Zentrale. Das Zentralen-Personal kann nun schnell eine Reparatur der Anlage veranlassen, um wieder einen sicheren Verkehrsfluss an der entsprechenden Kreuzung zu garantieren. 

Bei Einzelanlagen können Baugruppen eingesetzt werden, die im Fehlerfall entsprechende Meldungen auf das Mobiltelefon des für die Anlage zuständigen Servicetechnikers senden. Dieser kann die Anlage dann schnellstmöglich wieder instand setzten. Es ist auch möglich, dass eine E-Mail mit einem entsprechenden Meldungstext an den nächsten Servicestützpunkt gesendet wird.

Der Einsatz solcher Baugruppen kann je nach Lage der Kreuzung billiger sein, als die Anlage routinemäßig abzufahren. Vor allem können Fehler schneller behoben werden, was die Verkehrssicherheit erhöht.

Meldungstext im Fehlerfall auf das Mobiltelefon des Servicetechnikers 

 


 

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