Sensoren zur Verkehrserfassung

Es gibt verschiedene technische Lösungen, um einer Signalanlage die Präsenz von Verkehrsteilnehmern zu melden. Für Fahrzeuge hatte man früher mechanische Kontaktschwellen verwendet, die fest in die Straße eingebaut wurden. Diese waren allerdings sehr defektanfällig. Mit dem voranschreitenden technischen Fortschritt entstanden so der Radarsensor, die Induktionsschleife und der IR-Sensor, die drei heute gebräuchlichsten Methoden um das Vorhandensein eines Fahrzeuges zu erfassen. Das Steuergerät kann auf verschiedene Arten auf die Präsenz von Fahrzeugen reagieren. Genaueres wird später unter "Planung/Programm" unter dem Punkt "Programmarten" stehen.

Induktionsschleifen Oberleitungskontakte
IR-Sensoren Schlüsseltaster
Radarsensoren IR-Bake
Anforderungstaster Erfassung von Schienenfahrzeugen über Achskurzschluß
Schienenkontakte Erfassung von Schienenf. über Schwingkreisverstimmung
Anforderung per Funk

 

 

Induktionsschleifen

Am weitesten verbreitet ist die Induktionsschleife, die in die oberste Asphaltschicht der Straße eingelassen ist. Es werden dazu ca. 8-9mm breite Fugen in der Form eines Quadrates oder Parallelogramms in die Straße gefräst, in denen dann der Draht der Induktionsschleife in einem Sandbett in Windungen verlegt wird. Der Schleifendraht liegt in einer Tiefe von ca. 60-80mm und wird in einer breiteren Fuge verdrillt zum Fernmeldekleinschacht hinter der Bordsteinkante verlegt.

Die Drahtschleife ist die Induktivität eines hochfrequenten Schwingkreises. Fährt nun ein Fahrzeug über die Schleife oder steht eines darauf, dann ändert sich aufgrund der Metallteile im Fahrzeug die Induktivität der Schleife. Aufgrund dessen ändert sich auch die Frequenz des Schwingkreises, was von der Schleifenbaugruppe im Steuergerät ausgewertet und an die CPU der Anlage weitergeleitet wird. 

Schleifen werden direkt vor der Haltelinie und evtl. in einem geeigneten Abstand in den Zufahrtsstraßen zur Kreuzung verlegt, um die Anlage bei Annäherung eines Fahrzeugs schnell reagieren lassen zu können. Je nach Lage der Schleife können folgende Informationen ermittelt werden:

einzelne Schleife vor der Haltlinie Anforderung
einzelne Schleife nach der Haltlinie Überwachung auf Rotlichtverstöße, schaltet ein vorhandenes Blitzgerät
einzelne Schleife in der Kreuzung Stauüberwachung, z. B. für Linksabbiegersignalen (Diagonalgrün)
einzelne Schleife vor der Kreuzung Anforderung, Zeitlückenüberwachung für Grünzeitverlängerung
zwei (oder mehr) unmittelbar hintereinander liegende Schleifen Geschwindigkeitsmessung, Verkehrszählung, Fahrzeugerkennung (Pkw/Lkw), z. B. auf Autobahnen mit Verkehrsleitsystem

Eine andere Art stellt die Antennenschleife dar, die bei der An- bzw. Abmeldung von öffentlichen Verkehrsmitteln verwendet wird. Die Schleife dient in dem Fall als Empfänger eines vom öffentlichen Verkehrsmittels ausgestrahlten Signals. Auf diese Art können weitere Informationen z. B. welcher Linie das Fahrzeug angehört etc. an die Auswerteeinheit übertragen werden. Außerdem besteht so nicht die Möglichkeit, dass sich "normale" Kfz als öffentlicher Verkehr an der Signalanlage anmelden. Weitere Informationen stehen später unter "Planung/Programm" unter dem Punkt "ÖPNV-Beschleunigung".

Hier ein paar Bilder einer Induktionsschleife, sie liegt direkt vor der Haltlinie. Man kann nur die dunklen Streifen sehen, mit denen die gefrästen Fugen mittels Gießharz verschlossen wurden. Beim Neubau einer Fahrbahn werden die Schleifendrähte direkt in die Tragschicht eingelassen. Nach dem Aufbringen der Fahrbahndecke ist von den Schleifen nichts mehr zu sehen.

     

Es bietet sich allerdings an, die Schleifen in Form eines Parallelogramms zu verlegen, da so die Empfindlichkeit gegenüber Mofas und Fahrrädern größer ist (Bilder links).

 

Induktionsplatte für Straßenbahnen zwischen den Schienen

 

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