Die Entwicklung leuchtstarker Leuchtdioden hat in letzter Zeit starke Fortschritte gemacht. Leuchtdioden können nun auch für Verkehrssignalanlagen verwendet werden. Signalgeber in Neuanlagen sind zunehmend in LED-Technik, bereits bestehende Anlagen werden mit der Zeit umgerüstet. Das LED-Modul ersetzt die Signallampe, den Reflektor, die Fassung mit Signallampe, den Transformator und die Streuscheibe. Ein solches Modul bietet viele Vorteile: Die verbrauchte Leistung ist geringer als bei Glühlampen, LED´s haben eine vielfach höhere Lebensdauer als Glühlampen und außerdem entsteht fast kein Phantomsignal, da auf den Einsatz eines Reflektor verzichtet wird bzw. andere optische Maßnahmen getroffen werden. Weitere Informationen über LED-Module stehen im Kapitel Phantomlicht im Abschnitt LED-Signale und unter Anlagenüberwachung.
Bisher wurden zwei verschiedene Bauweisen von LED-Signalen entwickelt:
1. LED-Clustersignale
Diese Variante wurde als erstes eingeführt: Hinter der Leuchtfläche werden die LED´s gleichmäßig verteilt angeordnet. Vor den Leuchtdioden sorgt eine Streuscheibe dafür, dass das ziemlich geradlinig abgestrahlte Licht in die für den Straßenverkehr erforderlichen Richtungen abgelenkt wird. Durch diese optischen Systeme wird eine gleichmäßige Ausleuchtung des Signals erreicht, wodurch aufgebrachte Symbole wie z. B. Pfeilsignale schon von Weitem gut sichtbar sind.
Es werden immer mehrere LED´s in Ketten hintereinander geschaltet. Fällt eine LED aus, bleibt folglich auch gleich die ganze Kette dunkel, da der Stromkreis durch die defekte LED unterbrochen ist. Die Leuchtdioden einer Kette sind allerdings so auf der Leuchtfläche verteilt, dass ein Ausfall einer LED-Kette kaum bemerkt wird. Erst wenn eine bestimmte Anzahl an Leuchtdioden ausfällt, sorgt eine Überwachungsschaltung für eine komplette Abschaltung des Moduls (s. auch unter Anlagenüberwachung). Die Überwachungsschaltungen sowie das Netzteil für die LED´s ist mit im Modul integriert.
LED-Clustersignal der Fa. Swarco-Futurit: Vor den Leuchtdioden werden jeweils noch Linsen angebracht, um das Licht besser auszunutzen. Hinter den schwarzen Linsen sind keine LED´s vorhanden, somit kommt die schwarz eingefärbte Platine zum Vorschein. | Das Modul eingeschaltet | Die Optik des Signals: Vor den 5mm-LED´s sind jeweils Linsen angebracht, um das Licht gleichmäßiger über die Leuchtfläche zu verteilen. Die Platine der Leuchtdioden wurde in schwarzem Lack getaucht, um die Entstehung von Phantomlicht zu verringern und die Bauteile vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. |
Die Rückseite des Moduls bei geöffnetem Gehäusedeckel: Auf der Platine befinden sich das Netzteil für den Anschluß an 230V sowie Überwachungseinrichtungen, die das Modul im Fehlerfall vom Netz trennen. | Hier ein Vergleich der Lichtstärke eines LED-Clustersignals (Rotsignal) zu einer herkömmlichen 20W Niedervoltlampe (Gelbsignal): Zusätzlich zu einer höheren Lichtstärke wird eine viel gleichmäßigere Ausleuchtung der Leuchtfläche erreicht. Dabei hat das LED-Signal nur eine Leistungsaufnahme von ca. 13W. |
2. Module mit zentraler Lichtquelle
Bei dieser Variante befinden sich wenige leuchtstarke LED´s im Mittelpunkt des Moduls. Das abgestrahlte Licht wird mittels einer Kondensorscheibe gleichmäßig verteilt und geradlinig nach vorne gelenkt. Vor der Kondensorscheibe befindet sich die Streuscheibe, die das Licht wieder in die notwendigen Richtungen verteilt. Durch die zentrale Anordnung der Leuchtdioden werden weniger von ihnen benötigt, was eine weitere Stromersparnis zur Folge hat.
Schematische Zeichnung der Lichtverteilung beim zweiten Modul-Typ. Das LED-Licht wird mittels der Kondensorscheibe geradlinig nach vorne geleitet und dann von der Streuscheibe in die richtigen Richtungen abgelenkt. | Signalgeber der Fa. Siemens mit solchen LED-Modulen (Foto: J. Weinmann). Mehr Bilder von dieser Anlage gibt es hier. |